Karusselltüren können die Energieeffizienz von Gebäuden verbessern

Rund ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Gebäude. Dabei gibt es gerade in diesem Sektor zahlreiche Einsparpotenziale, die Gebäudebetreiber nutzen sollten. So können Karusselltüren den Energiebedarf für die Heizung oder Kühlung eines Gebäudes verringern. Das mindert Energiekosten und verbessert die CO2- Bilanz. Im Gespräch erläutert unser Experte Thomas Lehnert, wo die Energiesparpotenziale liegen, welche Funktionen Karusselltüren in Eingangsbereichen übernehmen und warum die neue Revo.PRIME von GEZE nicht nur optisch, sondern auch in punkto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz besticht.

Der GEZE Karusselltür-Experte Thomas Lehnert.

Der GEZE Karusselltür-Experte Thomas Lehnert. © GEZE GmbH

Die Energiepreise sind so hoch wie nie, Verbraucher müssen für Strom und Gas immer tiefer in die Tasche greifen. Zugleich stehen Gebäudebetreiber durch die Herausforderungen der Energiewende unter Druck. Mit dem Einsatz von Karusselltüren kann in Eingangsbereichen Energie eingespart werden. Worin genau liegen die Vorteile gegenüber anderen Eingangslösungen?

Thomas Lehnert: Die Vorteile von Karusselltüren liegen darin, dass sie den Luftzug hemmen und gleichzeitig einen kontinuierlichen Personenstrom ermöglichen. Die Bürsten der Drehflügel bleiben dabei jederzeit in Kontakt mit den Trommelwänden der Tür. Die Drehtür ist damit „immer geöffnet, immer geschlossen“. So bleibt kalte oder warme Zugluft draußen und die klimatisierte Luft drinnen. Interne Berechnungen haben ergeben, dass Karusselltüren den Energieverlust im Betrieb im Außenbereich um circa 40 Prozent verringern können. Das reduziert Kosten für die Betreiber und verbessert das Raumklima im Eingangsbereich deutlich, vor allem bei hohen Nutzerströmen. Bei Schiebetüren dagegen würde bei hohem Besucheraufkommen permanent Energie durch die geöffneten Türen entweichen.

Gerade Zugluft im Eingang kann oft unangenehm sein. Dabei übernehmen die Eingangsbereiche von Gebäuden eine wichtige Funktion. Welche Rolle spielen Karusselltüren dabei?

Thomas Lehnert: Das erste Kundenbedürfnis ist ein repräsentativer Eingangsbereich mit maximaler Transparenz. Dies ist ein wichtiger Aspekt für Inhaber, Betreiber und Architekten. Denn der Eingangsbereich ist immer auch die Visitenkarte eines Gebäudes. Mit Karusselldrehtüren wird der Eintrag von Zugluft, Lärm und Schmutz erheblich reduziert. So entsteht ein Eingangsbereich mit angenehmen Raumklima, der als vollwertige Nutzfläche – zum Beispiel für Empfangsräume oder Foyers – zur Verfügung steht. Diese klare räumliche Trennung zwischen Innen- und Außenbereich machen die Verwendung von Karusselltüren zusätzlich interessant.

Mit der Revo.PRIME bringt GEZE jetzt eine neue Karusselltür auf den Markt, die nicht nur optisch punktet, sondern auch das Thema Nachhaltigkeit unterstreicht. Was ist neu an dieser Tür?

Thomas Lehnert: Unser Ziel war es ein Produkt zu schaffen, das optisch maximale Freiheit erlaubt und zugleich mit neuen Technologien den Wunsch nach Nachhaltigkeit und Komfort erfüllt. Das Highlight der Revo.PRIME ist die sehr niedrige Kranzhöhe von nur 75 mm. Das ist die niedrigste Kranzhöhe für automatisierte Karusselltüren auf dem Markt – bei einem maximalen Durchmesser von 3.80 m. Damit wird der Einsatz des Systems jetzt auch bei besonders beengten Platzverhältnissen möglich und fügt sich durch die filigrane Optik ideal in die Gebäudearchitektur ein. Dazu hat sie ein sehr hohes Drehmoment von maximal 1000 nm. Das bringt mehr Power, um größere Türen zu bewegen und damit den Begehkomfort zu erhöhen.

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Optimal für größere Türen und höheren Begehkomfort: die neue Revo.PRIME mit ihrer geringen Kranzhöhe von nur 75 mm.

Optimal für größere Türen und höheren Begehkomfort: die neue Revo.PRIME mit ihrer geringen Kranzhöhe von nur 75 mm.

Bedeutet mehr Power auch mehr Energieverbrauch?

Thomas Lehnert: Im Gegenteil. Die Revo.PRIME benötigt bei gestiegener Leistung 30 Prozent weniger Strom als ihr Vorgänger, die TSA 325 NT. Ganz konkret benötigt der neue bürstenlose Gleichstrom-Motor nur noch 128 Watt. Mit dieser Effizienz lassen sich also Energiekosten sparen.

Können Sie die verwendete Technologie noch etwas näher erläutern?

Thomas Lehnert: Den bürstenlosen Motor kennt der ein oder andere vielleicht von Akku- und anderen Profiwerkzeugen. Wir haben diese Technologie genutzt, um einen erhöhten Begehkomfort zu schaffen. Diese Türen sind damit auch deutlich wartungsärmer. Und wir haben auch an die Installateure gedacht und die elektrische Sicherheit verbessert. Ab einem definierten Übergabepunkt in der Decke haben wir jetzt 42 Volt statt 230 Volt. Alle Antriebskomponenten sind mit Steckverbindungen ausgestattet, was die Montage, Inbetriebnahme und Wartung deutlich erleichtert. Anders ausgedrückt: Wir können hier wirklich von "Plug&Play" sprechen.

In welchen Ausstattungen wird es sie geben?

Thomas Lehnert: Wir können mit dem Revo.PRIME den gleichen Ausstattungsumfang wie bisher darstellen. Neben dem Designhighlight der Ganzglasanlage haben wir auch die Varianten Breakout und RC2 im Sortiment. Die Türen können manuell oder vollautomatisch betrieben werden. Auch individuelle Kundenwünsche können wir natürlich berücksichtigen. Sowohl bei der Farbauswahl als auch den Materialen fertigen wir die Türen passend zum Objekt an. Sie kann also für alle Gebäudetypen und Fassaden eingeplant werden.

Stichwort Planen: Wie lässt sich die Karusselltür frühzeitig in Gebäudemodelle integrieren?

Thomas Lehnert: Auch für die Revo.PRIME kann ein digitales Planungstool verwendet werden. Zur Markteinführung stehen Architekten und Planern entsprechende BIM Modelle zur Verfügung. Bei BIM werden alle Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Für die weitere Detailplanung unterstützen wir unsere Kunden zudem mit einem breiten Netz an Experten und Objektberatern digital und persönlich vor Ort.

Herr Lehnert, herzlichen Dank für das Gespräch!

 

Tipps vom Karusselldrehtür-Profi

Was Sie beim Einbau von Karusselldrehtüren (KDT) generell beachten sollten:

  • Klären Sie die Positionierung der KDT, also Fragen wie: Ist die Türe richtig in den Laufwegen des Gebäudes platziert? Sollte die Türe in der Fassade gedreht werden? Wäre es evtl. geschickter, die Türe mehr ins Gebäude einzurücken?
  • Stimmen Sie sich frühzeitig mit anderen Schnittstellen der KDT zum Gebäude ab – und klären Sie, wer wofür zuständig ist, bspw. für Fassadenanschlüsse, Anbindung / Verbindung zum Gebäude mit dem Dach etc.
  • Klären Sie die Vorbereitung der Verkabelung, also wie werden die Kabel zur KDT geführt und wo wird der Programmschalter zur Türe platziert.

Was Sie beachten sollten, um bei der Planung und im Betrieb Energie einzusparen:

  • Passen Sie Durchmesser und Durchgangshöhe auf die voraussichtliche Nutzung der KDT an.
  • Achten Sie auf die richtige Einstellung der KDT, d.h. die Türe stoppt unmittelbar nach der Begehung (keine große Nachlaufzeit)
  • Nutzen Sie den Nachtverschluss an der KDT (nachts, am Wochenende etc.)
  • Reinigen Sie die Bodenmatte der KDT regelmäßig
  • Selbstverständlich empfehlen wir eine regelmäßige Wartung der KDT